Husaren

Husaren Heraus !

Husaren sind unternehmungslustige, immer schlagfertige, nie verdrossene,
in allen Lagen kühn entschlossene, schnell, schlau und verwegen handelnde,
findige, flotte, leichte Reiter.

Spruch von GFM August von Mackensen


Husaren – Spruch

Rasch mit dem Pferde,
Hart mit dem Schwerte !
Im Sattel feste
Beim Becher der Beste !
Den Frauen hold,
Treu wie Gold,
Mut in Gefahr,
Das ist ein Husar !!


Trinkspruch der Garde-Husaren:

Hoch lebe das edle Regiment,
das Majestät sein Eigen nennt.
Weihnachtsbaum,
Lichterkranz,
Kameradschaftsgeist
Hurra, Hurra, Hurra!


Geburtsjahr der Husaren

Das Jahr 1721 ist das Geburtsjahr der Preußischen Husaren.

Huszar bedeutet ursprünglich „ungarische Miliz“. Als besondere nationale Truppe begegnen wir den Huszaren erst zu Anfang des 17. Jahrhunderts, Ungarns größter Zeit. Der ungarische Adel benutzte die Gelegenheit eines Aufgebots, bei welchem der 20. Ackerbürger ausgehoben wurde, um sich von den Kroaten, welche durch Zügellosigkeit und Unzuverlässigkeit in Verruf gekommen waren, zu trennen.

Zwanzig heißt auf ungarisch „husz“; „ar“ bedeutet Wirtschaft, Anwesen; diese Begriffe liegen der Bezeichnung „Huszar“ zu Grunde.
Die Huszaren trugen eine reich mit Schnüren und Knöpfen von Silber und Gold verzierte Nationaltracht; ebenso reich verziert waren Säbel und Taschen, Pistolen und Kopfgestelle der Pferde; Reiherfedern schmückten die Pelzmützen.

Die ersten preußischen Huszaren oder nach jetziger [ca. 1880] Schreibart Husaren, sind polnischen Ursprungs.
König Friedrich Wilhelm I. [der Soldatenkönig, 1713 – 1740] befahl im Jahre 1721 dem in Tilsit als Chef eines Dragoner-Regiments in Garnison stehenden Generalleutnant von Wuthenow den Stamm von 30 (20) Pferden aus lauter polnischen Wallachen – ein den Polen dienstbares Reitervolk – zu errichten.

Der älteste Stabskapitän des Wuthenowschen Dragoner-Regiments, Conrad Schmidt, wurde Kommandeur der ersten preußischen Husaren.

Quelle: Das Husaren – Buch; Geschichte der preußischen Husaren. – von Claus von Bredow. [ohne Jahr, ca. 1880]


Kleine Chronik Zieten

Hans Joachim von Zieten – Zieten aus dem Busch

* 14. Mai 1699 in Wustrau bei Neuruppin
+ 26. Januar 1786 in Berlin, Grab ist in Wustrau

Er war einer der berühmtesten Reitergenerale der preußischen Geschichte und ein enger Vertrauter König Friedrichs II. (der Große).

Er gilt als der

„Ahnherr aller Husaren“

Zieten kommt als Sohn eines Landedelmannes zur Welt.
Am 11. Mai 1657 wurde sein Vater, Joachim Matthias von Zieten geboren.
Am 19. Januar 1720 ist der Vater gestorben.

1666 wurde seine Mutter, Isabel Catharina, geb. Jürgaß geboren.

Hans-Joachim von Zieten hat noch drei Schwestern.

1. Frau = die 33jährige Leopoldine Judith von Jürgas; mit ihr hat Zieten eine Tochter.
Heirat = 25. November 1737
Am 19. März 1756 ist sie gestorben.

1743 = Abriß des Geburtshauses und Neubau eines Herrenhauses in Wustrau.

2. Frau = Am 24. August 1764 heiratet der 65jährige Zieten die 25jährige Hedwig von Platen.

6. Oktober 1765 = Geburt des einzigen Sohnes, Friedrich Christian Ludwig Emil von Zieten.
Er ist zuerst Rittmeister in einem Husaren-Regiment und ab
1800 = Landrat des Ruppiner Kreises.
1840 = wird er in den Grafenstand erhoben,
Am 29. Juni 1854 stirbt er unverheiratet auf Wustrau,
Er ist auf dem Friedhof hinter der Kirche unter einem großen Findlingsblock beigesetzt.

1773 = Geburt der jüngeren Tochter (deren Nachkommen = Grafen von Zieten-Schwerin, Herren auf Wustrau)

* Im Jahre 1715 = Eintritt in das Regiment des General von Schwendy in Neuruppin als Freikorporal.
* Am 7. Juli 1722 = Fähnrich
* Am 28. Juli 1724 = Gesuch um Beförderung an den Soldatenkönig.
* 1726 = Anstellung in einem Dragonerregiment als Oberleutnant.
* 1727 = Nach Streit mit einem Rittmeister einjährige Festungsstrafe.
* 1728 = Nach Rückkehr erneutes Duell und Entlassung.
* 1730 = Zieten wird rehabilitiert.
* Am 8. Oktober 1730 = Eintritt in eine Freikompanie der Husaren in Potsdam.
* Am 1. März 1731 = Chef der 2. Kompanie und Beförderung zum Rittmeister.
* 1735 = Kommandeur einer Husarenkompanie.
* 29. Januar 1736 = Beförderung zum Major.
* 1741 = 1.Schlesische Krieg. – Zieten = Schwadronchef.
* Am 10. Mai 1741 = Auszeichnung im Gefecht mit den Österreichern. Beförderung zum Oberstleutnant im Leibhusaren- Regiment. Für seine Verdienste bekommt er den Orden „Pour le Mérite“.
* 22. Juli 1741 = Beförderung zum Oberst.
* Zieten bekommt ein eigenes Regiment: Husaren-Regiment von Zieten (besteht bis 1918)
* 20. Mai 1745 = „Zieten-Ritt“ (bei Jägerndorf / Schlesien)
* 4. Juni 1745 = Erste große, erfolgreiche Schlacht (bei Hohenfriedberg)
* November 1745 = Sieg bei Katholisch Hennersdorf als Generalmajor.
* 1756 – 1763 = Siebenjähriger Krieg. Der 60jährige Zieten übernimmt hohes Kommando im friderizianischen Heer und ist der väterliche Freund des Königs Friedrich II. (der Große).
* 1757 = Beförderung zum Generalleutnant und mehrere Gefechte.
* 15. August 1760 = General der Kavallerie.

* Bis zum Ende des Krieges wird Zieten in Abwesenheit des Königs mehrmals mit dem Oberbefehl der preußischen Armee betraut. Am Ende des Krieges gehört Zieten zur Elite des Königreiches und zum verschworenen Freundeskreis des gealterten Monarchen.
Wohl als einziger der Generale genießt Zieten das besondere Vertrauen König Friedrich II., der „seinen alten Vater Zieten“ häufig besucht.

* 1763 = Zieten kauft in Berlin, Kochstraße 61 / Ecke Friedrichstraße ein Haus.
* Am 26. Januar 1786 = Zieten stirbt in Berlin in seinem Haus in der Kochstraße.
* Am 31. Januar 1786 wird Zieten auf dem Wustrauer Erbbegräbnisplatze neben der Dorfkirche begraben.

* Besitzungen und Grafentitel gehen auf eine mit der Zieten’schen Familie verwandte Linie des Geschlechts Schwerin über (die von Hans Joachims zweiter Tochter abstammt, welche einen anderen Zieten heiratet).

* Der jeweilige Majoratsherr auf Wustrau führt seit 1859 den Namen Graf von Zieten-Schwerin.

* Ein anderer berühmter Husar, Feldmarschall Hans Graf von Zieten ist mit Hans Joachim nur entfernt verwandt.


Kleine Chronik Schill

Ferdinand Baptista von Schill wurde am 6. Januar 1776 auf Gut Wilmsdorf bei Dresden als vierter Sohn des Offiziers Johann Georg von Schill geboren. Alle vier Söhne wurden Husaren Offiziere. Mit vierzehn Jahren (Oktober 1790) ist er Fahnenjunker bei den „Braunen Husaren“ von Groeling. Am 31. 10. 1790 steht er auf der Liste des „Dragoner – Regiments von Ansbach – Bayreuth“. Von Schill wurde 1792 Fähnrich. Leutnant (Sekondelieutenant) wurde er im Jahre 1793. In dieser untersten Offiziersstufe blieb er dreizehn Jahre.

Am 12. Januar 1807 wurde auf Anordnung des Preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. die „Freischar“ unter Leutnant „von Schill“ errichtet. Außerdem bekam „Ferdinand von Schill“ für besondere Aktionen den Verdienstorden Pour le merite verliehen.

„Schills“ Truppen umfaßten im Februar 1807 insgesamt 1467 Mann (Infanterie, Jäger, Artillerie, Dragoner und Husaren). „Von Schill“ war mit Leidenschaft Husar und wurde im Jahre 1807 zum legendären Volkshelden .

„Ferdinand von Schill“ wurde am 26. Dezember 1806 zum Premier (= Ober) – Leutnant, im Februar 1807 zum Rittmeister (Hauptmann) und am 30. Juni 1807 zum Major befördert.

Durch „Allerhöchste Kabinetts Order“ (AKO) vom 7. September 1808 wurde die Kavallerie der „Schill’schen Freischar“ in das „2. Brandenburgische Husaren – Regiment von Schill“ umgewandelt.

Am 31. Mai 1809, in der Schlacht in Stralsund, wurde „von Schill“ zunächst durch einen Säbelhieb schwer am Kopf verwundet und später durch einen Schuß in den Hinterkopf getötet. Sein Kopf wurde als Beweis abgetrennt; später bei einem Sammler in Leiden (NL) aufbewahrt und auf vielen Umwegen und nach vielen Jahren in Braunschweig, bei seinen 14 Offizieren beigesetzt. Sein Körper wurde in Stralsund beerdigt und das Grab ist heute noch erhalten.

Elf Offiziere wurden am 16. September 1809 in Wesel erschossen.

Das „2. Brandenburgische Husaren – Regiment von Schill“ wurde aus den Listen der Preußischen Armee gestrichen. Beim „1. Brandenburgischen……..“ wurde die Zahl „1“ gestrichen und hieß nun „Brandenburgisches Husaren – Regiment“.

Im Jahre 1815 wurde das Husaren-Regiment umbenannt in: „Husaren-Regiment Nr. 3“, in Klammer dahinter (Brandenburgisches Husaren-Regiment). Ab 1843, mit Einführung der längeren Jacke (Attila) hieß dieses Regiment „Brandenburgisches Husaren-Regiment (Zietensche Husaren) Nr. 3“. Am 27. Januar 1889 erhielt das Regiment seine endgültige Benennung:

„Husaren-Regiment von Zieten (Brandenburgisches) Nr. 3“.


Kleine Chronik Blücher

GEBHARD LEBERECHT FÜRST BLÜCHER VON WAHLSTATT

* 1742 in Rostock, + 1817 in Krieblowitz (Schlesien)
Im August 1760 nahmen preußische Husaren im Gefecht mit schwedischen den 18jährigen Junker von Blücher gefangen. Er entstammte einem mecklenburgischen Geschlecht. Bald danach trat Blücher in das Heer Friedrichs II. [des Großen, 1740 – 1786] Unter den Augen seines Vorbildes Seydlitz focht der junge Draufgänger im Siebenjährigen Kriege [1756 – 1763] in Mitteldeutschland.

Friedensjahre vertrug seine ungezügelte Leidenschaft nicht. Darum machte sich des Königs Ungnade für den Rittmeister [Hauptmann] von Blücher in einer verweigerten Beförderung fühlbar. Auf seine disziplinwidrige Beschwerde erfolgte als Antwort des Königs: „Der Rittmeister von Blücher ist seiner Dienste entlassen, er kann sich zum Teufel scheren!“ Erst nach Friedrich des Großen Tod im Jahre 1786 gelang Blücher der Wiedereintritt ins preußische Heer. In den Feldzügen am Rhein der Jahre 1793/94 gleicht der Oberst in seinen kühnen Attacken einem „Zieten“.

Ungeduldig, sich der wachsenden Macht der Franzosen entgegen zu werfen, schreibt er im Jahre 1806 an den König: „Jeder tag früher wo wihr Frankreich den Krieg erklären – ist der größte Gewinn vor Euer Königl. Mayestadt -„. [Mit der Rechtschreibung nahm es Blücher nicht so genau, er war ein besserer Husar] In die Katastrophe von Jena und Auerstädt wird der General mitgerissen bis zur schließlichen Gefangennahme in Lübeck, „ich capituliere, weil ich weder Pulver noch Brot habe“. Napoleon besieht sich den Blücher, der bald danach gegen einen französischen General ausgetauscht wird. „Ein verfluchter Kerl der Napoleon, so charmant, daß ich gar nicht an Haß gegen ihn dachte“. Dabei ist Blüchers Begierde, die Franzosen aus dem Land zu werfen, im steten Wachsen. Seinem Freund Stein schreibt er: „Ihnen beschwöre ich, zu uns zu kommen, durch ihnen verstärkt so sollen uns die noch übrigen an geist und leib kranken Faultihre keinen Schritt Terain mehr streitig machen!“

Preußens Frieden von Tilsit zerschlägt seine Hoffnungen. Im hintersten Pommern sitzt der gefesselte Löwe, im Herzen Hoffnung auf Krieg. „Napoleon muß herunter und ich werde helfen; eh das nicht geschehen ist, will ich nicht sterben“.

Scharnhorst schreibt dem Erkrankten: “ – Sie sind unser Anführer und Held und müßten Sie auf der Sänfte vor und nachgetragen werden, mit Ihnen ist Entschlossenheit und Glück – ! „

Im Jahre 1812 fordert Napoleon die Verabschiedung des ihm gefährlichen Blücher. In Breslau vertreibt der weggeschickte General sich die Zeit mit Wein und Spiel Ängstliche Gemüter meiden den Verfehmten. Wahrhafte Freunde suchen ihn auf! Unter ihnen Arndt. Er nennt die Gestalt des Siebzigjährigen herrlich, wie ein Jüngling fest gezeichnet. „Im Gesicht zwei verschiedene Welten. In den oberen Regionen Schönheit und Hoheit mit tiefer Schwermut in den schwarzdunkeln Augen. Wie freundlich sie zu lachen verstehen, verdunkeln sie sich plötzlich zu fürchterlichem Ernst und Zorn. Um Mund und Kinn aber sitzt Husaren-List und etwas von einem Marder, der auf seinen Fang lauscht.“

Die Flammen von Moskau künden des Schicksals Wende. „Mich juckts in allen Fingern, den Säbel zu ergreifen. – Jetzt ist es Zeit, die ganze Nation zu den Waffen anzurufen und wenn die Fürsten nicht wollen, sie samt dem Bonaparte wegzujagen. Denn nicht nur Preußen allein, sondern das ganze deutsche Vaterland muß heraufgebracht, die Nation hergestellt werden.“ So steht in einem Brief vom 5. 1. 1813 an Scharnhorst.

Bald danach gibt ihm der König den Befehl über die Preußen in Schlesien. Von nun ab ist „Vorwärts“ das Zauberwort, mit dem Blücher seine Soldaten zu Wundertaten anfeuert. Scharnhorst und Gneisenau ihm zur Seite. Die Verheißung zum Sieg!

Nach Leipzig überreicht ihm der König den Feldmarschallstab. Der Marschall Vorwärts ist in aller Soldaten Mund. Ihre Sprache spricht er besser wie sonst einer.

Die letzten Kämpfe des Feldzugs vor Paris leitet der erkrankte Feldherr vom Wagen aus. „Nur er ist die Bürgschaft für die Einheit im Handeln“. Darum wird seine Krankheit verheimlicht. Wieder hergestellt folgt er einer Einladung nach England. „Was da an Ehren zu vergeben ist, wird dem Feldherrn zu teil“. „Das Volk hat mich beinahe zerrissen“, so schreibt er an seine Frau. In jener Zeit wird Blücher trotz allem Widerstreben Fürst von der Wahlstatt.

Entrüstet über den Wiener Kongreß, den er einen Jahrmarkt nennt, wo ein jeder sein Vieh hintreibt, es zu verkaufen oder zu vertauschen, fordert er seinen Abschied. Die Nachricht von Napoleons Landung überbringt Gneisenau dem 73 jährigen. „Das ist das größte Glück, das Preußen begegnen kann, nun fängt der Krieg von neuem an und die Armee wird alle in Wien begangenen Fehler wieder gut machen“.

Am 16. Juni kämpft Blücher bei Ligny. Napoleon gewinnt die Schlacht. Gneisenaus Feldherrnkunst rettet die geschlagene Armee. Zwei Tage danach sind Blücher und Wellington siegreich bei Waterloo (Belle Alliance)! Die Trümmer des vernichteten französischen Heeres fliehen nach Paris.

„Dank ihr unübertrefflichen Soldaten, ihr meine hochachtbaren Waffengefährten“, so spricht Blücher im Befehl nach der Schlacht zu seinen Soldaten. Trotz seiner Wunde von Ligny unermüdlich vorwärts. „Für den Soldaten ist nur Ruhe im Grabe“.

An den König schreibt er: „…….die Diplomatiker anzuweisen, daß sie nicht wieder das verlieren, was der Soldat mit seinem Blute errungen hat.“

Das für ihn allein gestiftete Eiserne Kreuz auf goldenen Strahlen [Blücher–Stern] und die Menge anderer höchster Auszeichnungen vermögen Blüchers Mißstimmung über schlecht genützten Frieden nicht zu besänftigen. „Waß hellfen mich alle orden, hetten wihr einen guhten vor uns vortheilhaften Frieden, der wehre mir liber.“ Durch die übermenschlichen Anstrengungen erkrankt, begibt sich der 73jährige in seine schlesische Heimat. Fünf Jahre danach wird er an der Heerstraße nahe von Krieblowitz auf freiem Feld unter drei Linden zur Ruhe gebettet. Das schlesische Korps präsentiert vor dem Toten. Auf sein Denkmal in Rostock schreibt Goethe die Worte:

In Harren und Krieg,
In Sturz und Sieg,
Bewußt und groß,
So riß er uns vom Feinde los!“


Kleine Chronik Mackensen

1849 – 6. Dezember: August Mackensen wird in Leipnitz (Kreis Wittenberg) als Sohn des Gutsverwalters und späteren Gutsbesitzers Ludwig Mackensen und dessen Frau Marie (geb. Rink) geboren.

1868 – Landwirtschaftslehre.

1869 – Eintritt als Einjährig-Freiwilliger in das Leibhusaren-Regiment in Lissa (Posen).

1870/71 – Teilnahme am Deutsch-Französischen Krieg als Leib-Husar. Nach der Verleihung des Eisernen Kreuzes II. Klasse wird er zum Leutnant der Reserve befördert.

1871-1873 – Mackensen studiert auf Wunsch des Vaters Landwirtschaft in Halle, tritt danach in den aktiven Militärdienst ein und wird zum Sekondeleutnant ernannt.

1876 – Mackensen wird Adjutant der Ersten Kavallerie-Brigade in Königsberg (Preußen).

1879 – Heirat mit Dorothea von Horn [1854 – 1905].

Aus der Ehe gehen fünf Kinder hervor:
1 – Else = 1881 – 1888
2 – Hans Georg = 1883 – 1947, Staatssekretär
3 – Manfred
4 – Eberhard = 1889 – 1969, Generaloberst
5 – Ruth = 1897 – 1945

Nach dem Tod seiner ersten Frau 1905 heiratete er 1908 58jährig die halb so alte Leonie von der Osten (1878–1963). Diese Ehe blieb kinderlos und dauerte bis zu seinem Tod 1945.

1880 – Obwohl er nie die Kriegsakademie besucht hat, wird er zum Generalstab abkommandiert und zwei Jahre später als Hauptmann in den Großen Generalstab versetzt.

1891 – Mackensen wird Adjutant Alfred Graf von Schlieffen, Chef des Generalstabs der Armee.

1892 – Seine zweibändige Regimentsgeschichte „Schwarze Husaren“ erscheint.

1894 – Kommandeur des Ersten Leibhusarenregiments in Danzig, bald darauf Ernennung zum Oberst.

1898 – Mackensen wird Flügeladjutant von Kaiser Wilhelm II.

1899 – Am 40. Geburtstag Wilhelm II. wurde Mackensen von diesem in den erblichen Adelsstand erhoben und hieß fortan von Mackensen.

1901 – Nachdem er zuvor bereits ein Leibhusaren-Regiment in Danzig kommandiert hatte, übernahm er 1901 schließlich das Kommando der neugebildeten Leibhusarenbrigade in Danzig-Langfuhr.

1903 – Beförderung zum Generaladjutant.

1908 – von Mackensen wird zum Kommandierenden General des XVII. Armeekorps und zum General der Kavallerie ernannt.

1914 – Im Ersten Weltkrieg nimmt von Mackensen mit seinem Armeekorps am Feldzug gegen Rußland teil, wird dann Oberbefehlshaber der 9. Armee. Für seine Leistungen wird ihm der Orden Pour le Mérite verliehen. Beförderung zum Generaloberst.

1915 – von Mackensen durchbricht als Oberbefehlshaber der 11. Armee die russische Front und wird zu einem der populärsten deutschen Heerführer.
Mai: Verleihung des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler.
Juni: Ernennung zum Generalfeldmarschall.
Im Herbst leitet er den Feldzug gegen Serbien.

1916 – Herbstfeldzug gegen Rumänien, wofür ihm
1917 – als zweitem General im Weltkrieg das Großkreuz zum Eisernen Kreuz verliehen wird.
Er bleibt bis Kriegsende Militärgouverneur in Rumänien.

1918 – Nach Ende des Krieges wird von Mackensen in Ungarn und in Saloniki (Griechenland) interniert.

1919 – Dezember: Er kommt nach Deutschland zurück und scheidet aus dem Militärdienst aus.

1921 – von Mackensen wird Schirmherr des Jugendverbandes „Jungsturm“ und tritt in der Folgezeit bei Traditionstreffen von Soldaten- und Veteranenverbänden auf.

1933 – von Mackensen wird von den Nationalsozialisten zum preußischen Staatsrat ernannt.

1935 – Nach dem Tod von Hindenburg ist Mackensen der einzige verbliebene Feldmarschall aus dem Ersten Weltkrieg. Adorf Hitler schenkt ihm die Domäne Brüssow und ernennt ihn zum Chef des 5. Kavallerieregiments, um seine Popularität propagandistisch zu nutzen.

1940 – Februar: In einem Brief an den Oberbefehlshaber des Heeres „Walther von Brauchitsch“ verurteilt er die während des Überfalls auf Polen geschehenen Verbrechen.

1945 – 8. November: August von Mackensen stirbt als letzter Generalfeldmarschall in Burghorn bei Celle und wird auf dem dortigen Friedhof beigesetzt.


Grabstelle von Mackensen:

Schlichte Grabstelle des großen deutschen Generalfeldmarschalls auf dem Celler Stadtfriedhof.

Inschrift Kreuz:

Ich bin die Auferstehung und das Leben.

Stein-Platten:

links = Zum Gedenken an Doris von Mackensen, geborene Horn,
* 15.8.1854 + 4.12.1905

mitte = Hier ruht in Gott der Königl.-Preuß. Generalfeldmarschall August von Mackensen.
* 6.12.1849 + 8.11.1945

rechts = Hier ruht in Gott Leoni von Mackensen, geborene von der Osten,
* 15.6.1879 + 21.10.1963


Elo (Wilhelm) Sambo

der letzte Kesselpauker des Leib-Garde-Husaren-Regiments

Aus dem Archiv der „Blauen Funken Köln“ – Archivar: Hans Völler
Abschrift aus: Klaus Schlegel – Köln und seine preußischen Soldaten
Die Geschichte der Garnison und Festung Köln von 1814 bis 1914

Militärmusik in Köln

Elo Sambo

Als sich die Militärvereine nach dem Abzug der englischen Besatzung wieder in der Öffentlichkeit zeigen durften, sammelten sich auch die ehemaligen Militärmusiker, und das waren in Köln nicht wenige.

Da gab es eine Kapelle des ehemaligen Koblenzer Infanterie-Regiments Nr. 68 in Köln, es gab die Stahlhelmkapelle unter dem Obermusikmeister Alois Bahr, dem Nachfolger Robert Fensch’s beim Feldartillerie-Regiment Nr. 59, ihm war schon am 6.September 1914 durch eine Granate der rechte Arm abgerissen worden.

Anmerkung: Robert Fensch, Obermusikmeister beim Feldartillerie-Regiment Nr. 59, >der reitende Mozart< führte mit seinem Trompeterkorps mit den Blauen Funken vor dem ersten Weltkrieg den Rosenmontagszug an.

Alois Bahr wurde durch den späteren Kölner Steuerinspektor und Kapellmeister der Roten Funken, Albert Bötel ersetzt.

Eine besondere Attraktion aber bildete das Musikkorps des Kölner Garde Vereins unter dem Obermusikmeister Friedrich Wilhelm Klein, der bei den 53ern unter Max Granzow (Infanterie-Regiment Nr. 53) eingetreten war.

Am Rosenmontag stieg die Kapelle zu Pferde und eröffnete den Zug bei den Blauen Funken.

Viel bestaunt und viel bewundert ritt an der Spitze des Trompeterkorps Elo Sambo. Er war 1891 als „Boy“ von einem Schutztruppenoffizier aus Kamerun mit nach Deutschland gebracht worden.

Von Anfang:
Dieser Elo (Wilhelm) Sambo wurde 01.04.1885 in Jaunde (Kamerun) geboren. [Der Name „Wilhelm“ bekam er, nach Kaiser Wilhelm II., in Preußen zugefügt]. Im Jahre 1891 brachte der damalige Rittmeister Stolzenburg Elo Sambo nach Deutschland und wurde im Militär-Waisenhaus in Potsdam erzogen.

Am 01.10.1905 trat er als Zweijähriger Freiwilliger in die 4. Kompanie des Eisenbahner – Regiments Nr. 1 ein. Seine Versetzung zur Leib-Eskradon des Leib-Garde-Husaren-Regiments erfolgte am 28.09.1907, wo er zum Kesselpauker ausgebildet wurde. Vor ihm hatte es schon einen schwarzen Kesselpauker gegeben. Stets ritt Elo Sambo auf seinem Schimmel vor dem Trompeterkorps.

Mit seinem Regiment rückte er 1914 aus und stritt in Ost und West, wurde schwer verwundet und kämpfte zuletzt bei der >Osmanischen Armee< in Palästina, wo er 1918 in englische Gefangenschaft geriet.

Nach Deutschland zurückgekehrt, diente er in der Reichswehr, wieder in Potsdam, als Kesselpauker beim Reiterregiment Nr. 4, das die Tradition der Garde-Kavallerie fort führte.

Nach 18 Jahren, 1923 entlassen, war er erst Fremdenführer in Potsdams Schlössern, dann Cafe-Portier in Münster, bis er sich an alte rheinische Kameraden des ehemaligen Leib-Garde-Husaren-Regiments wandte, die ihn nach Köln holten.

Bei den vielen Wiedersehensfeiern und Konzerten erschien er in seiner roten Uniform mit umgehängten blauen Pelz, schlug die silbernen Kesselpauken und zeigte lachend seine weißen Zähne.

Ganz Köln kannte Sambo, der in der Nähe des Chlodwigplatzes wohnte. Alle, besonders die Kinder, liebten ihn.

Im Rosenmontagszug 1933 ritt er zuletzt in der Uniform der Blauen Funken, wobei die weiße Perücke malerisch zu seinem schwarzen Antlitz kontrastierte.

Bis zu seinem Tode im Juni des gleichen Jahres, spielte er seine Kesselpauke bei zahlreichen vaterländischen Gedenkfeiern und Feierstunden. Er hat niemals seine Afrikanische Heimat wiedergesehen. Beerdigt ist er auf dem Kölner Südfriedhof.

Es war wahrhaft ein fürstliches Begräbnis: Hinter dem Sarg schritten zwei Leib-Garde-Husaren in der farbenfreudigen Friedensuniform mit dem großen Kranz des Kaisers, dann folgten die Regimentsvereine der Garde und der anderen Kölner Kriegervereine und die Fahnen- und Standartenträger mit ihren beiden Begleitern in der Friedensuniform der Armee vor 1914.

Das Andenken dieses kölschen Negers wurde noch einmal um 1950 erweckt, als der Kölner Stadt-Anzeiger von seinem Sohn berichtete, der nicht einmal ein Bild seines Vaters besitze.


Preußischblau

Die Farbe ist eine Eisenverbindung – Ferriferrocyanid (auch Miloriblau oder Eisenblau genannt) – und wurde vom Alchimisten Diestock 1704 in Berlin entdeckt. Sie ist ein außergewöhnlich ergiebiges Pigment, völlig lichtecht und ungiftig. Sie war ideal geeignet, das grobe Tuch der preußischen Uniformröcke zu kaschieren, während die großen französischen und österreichischen Heere im 18. Jahrhundert ungefärbtes und gebleichtes Tuch trugen und die Engländer sich eine kostspielige rote Einfärbung ihrer Uniformen leisten konnten.

Während der Besetzung Preußens durch Napoleon wurde Königin Luise (* 10. März 1776 in Hannover, + 19. Juli 1810 auf Schloß Hohenzieritz) wegen einiger ins Haar gesteckter Kornblumen von zwei französischen Generälen gerügt: Diese Blumen seien ja preußisch-blau und damit eine unerlaubte patriotische Demonstration. Die Königin antwortete: „Seit Ihre Armee unsere Kornfelder zertrampelt haben, meine Herren, gehören die Kornblumen zu den seltenen Kostbarkeiten in Preußen!“


„Kartoffelbefehl“

Historisch belegt ist, daß Friedrich II. angesichts der wirtschaftlichen Misere, in der sich Preußen in der Mitte des 18. Jahrhunderts befand, zahlreiche Edikte und Verordnungen erließ, um sein Land wieder auf die Beine zu stellen.
Dazu zählt ohne Frage der berühmte „Kartoffelbefehl“ aus dem Jahre 1756. In diesem zwang der König sein Volk, die Knollenfrucht anzubauen und verordnete Kraft seiner Macht die Kartoffel als Nahrungsmittel.
Fortan ließ er dies von seinen Dragonern strengstens überwachen.
Der Erfolg sollte ihm recht geben. Nicht zuletzt entschieden die von Kartoffeln gesättigten Soldaten den Siebenjährigen Krieg für Preußen gegen die hungrigen Truppen der Habsburger. [Österreicher]
Die Kartoffel rettete über manche Hungersnot hinweg und wurde bald zu dem was sie heute noch ist: eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel mit hervorragendem Geschmack, vielseitiger Verwendbarkeit und einem umfangreichen Depot lebenswichtiger Inhaltsstoffe.

Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen

Bevor die „Tartüffel“ zur „Kartoffel“ und zu einem der wichtigsten Nahrungsmittel wurde, mußte sie lange Wege und Hindernisse überwinden.
Ihre Geografische Heimat ist das Hochland Südamerikas. Bereits für die Ureinwohner, die Indianer der Nazca – und Moche-Kultur, war die Kartoffel das Hauptnahrungsmittel.
Als erster Europäer lernte sie der spanische Eroberer Pizarro kennen und schätzen. Es ist überliefert, daß er von den Eingeborenen unter anderem auch getrocknete Kartoffeln als Tribut forderte. So wurden die haltbaren Knollen ein wertvoller Proviant für die Spanier.
Mitte des 16. Jahrhunderts brachten die Eroberer die Kartoffel nach Europa. Von Spanien aus gelangte sie nach ganz Europa.
Doch entgegen aller Erwartungen schenkten die Europäer dieser neuen Frucht anfänglich keine Bedeutung. Irrtümlich verzehrte man das Blattwerk, das weder schmeckte noch bekömmlich war. Vergiftungen waren Folgeerscheinungen. So fristete die Kartoffel nahezu 200 Jahre nur als Zierpflanze in Parkanlagen ihr Dasein.
Seit Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Akzeptanz der Kartoffel als Nahrungsmittel immer größer. Es gehört zum Verdienst Friedrich des Grossen, den Durchbruch der Knolle zum Grundnahrungsmittel in unseren Regionen erreicht zu haben.